1950

 

Hallo, ich bin Paul. Ich bin 1942 geboren und erzähle euch jetzt aus meinem Leben.
Es fing alles an , als ich im Kindergarten dieses Mädchen traf. Ihr Name war Marie. Sie hatte blonde , schulterlange Haare , braune Augen und war genau so alt wie ich. Da ich neu in der Stadt war , kam ich auch in einen neuen Kindergarten und dort sah ich sie das erste Mal. Sie war die einzige mit der ich mich anfreunden konnte. Sie war unglaublich nett und hilfsbereit. Wir haben zusammen mit Puppen gespielt, draußen im Garten herumgetobt, uns Geheimnisse anvertraut und sehr viel zusammen erlebt. Doch als wir dann in die Grundschule kam, trennten sich unsere Wege. Wir gingen auf unterschiedliche Schulen. Trotzdem kann ich, mich über meine Zeit in der Grundschule nicht beschweren.

 

 

 

1960

 

Als ich dann auf ein Gymnasium ging bemühte ich mich nicht weiter Freunde zu finden. Die Interessen zwischen mir und meinen Zeitgenossen gingen zu weit auseinander. Ich interessierte mich für die Mathematik und war der erste der in unserer Abschlussklasse einen Taschenrechner besaß, die anderen wollten nur mit der neusten Spielekonsole von Ralph Baer den Tag verbringen. Als ich meinen Abschluss in der Tasche hatte, entschied ich mich vorerst dazu etwas Geld zu verdienen.
Nach einer Absage bei einem Tante Emma Laden bei mir um die Ecke, bat ich meinen Onkel ob er mich in seinem Elektronikgeschäft einstellen könnte.Er hatte momentan mit der Erfindung der Diskette in seinem Laden viel zu tun, deshalb  freute er sich darüber das ich ihn ein wenig entlasten konnte.

 

 


1970

 

Die Arbeit in dem Laden meines Onkels machte mir sehr viel Spaß. Ich arbeitete dort eineinhalb Jahre lang ,bis ich den Gedanken hatte eine Weltreise zu machen. Starten wollte ich in Polen und von da aus weiter in die Ukraine. Von da aus quer durch Russland, nach Alaska und dann nach Kanada, in die USA und dann über Mexiko runter nach Brasilien. als Nächstes rüber nach Südafrika. Von Südafrika nach Madagaskar und nach Ägypten. Von Ägypten in die Türkei und aus der Türkei wieder zurück nach Hause. So erzählte ich es auch meiner Mutter, die mich jedoch nur unter einer Bedingung gehen ließ. Sie bestand darauf dass ich mich vorher noch mal auf jegliche Krankheiten untersuchen ließ. Also stieg ich in meinen neuen VW Golf, den mir mein Onkel schenkte und machte mich auf den Weg zum Arzt.
Dort angekommen wartete ich noch eine Weile im Wartezimmer ich aufgerufen wurde und im Hintergrund trällerte mein Lieblingssong dieses Jahrzehnts „Dancing Queen“. ich ging in den Behandlungsraum und warte auf den Arzt. Nach kurzer Zeit kam der Arzt mit seiner Helferin , die sich dem neusten Trend an passte. Sie trug einen Afro die neuen Schlaghosen und Schuhe mit Plateau. wir saßen an dem Tisch und es herrschte eine beunruhigende Stelle. „ Herr (Name) es gibt schlechte Neuigkeiten“, fing der Arzt an. „Wir haben uns die Bilder noch mal genauer angesehen. Wir haben eine Erklärung gefunden für die Schmerzen über die sie immer klagen.“ „Und?“, Fragte ich. „Sie haben einen Tumor in der linken Gehirnhälfte und wenn wir den nicht sofort behandeln, werden sie sterben“, antwortete er mit trauriger Stimme. ich war geschockt. Ich war so geschockt, dass mir die Tränen die Wangen runter liefen. ich konnte, nein, ich wollte es nicht wahrhaben. „Wie lange dauert die Behandlung ? “, fragte ich den Arzt mit verweinter  Stimme. Er sagte es dauert nur circa zwei Monate, bis ich den Krebs vollständig los wäre. Was war nun mit meiner Reise? Ich fragte den Arzt, ob es eine 100-prozentige Sicherheit gäbe, dass der Krebs nach der Therapie verschwindet und er antwortete mit einem überzeugenden „Ja“. Ich hatte nun also die Möglichkeit die Therapie anzutreten oder zu sterben. Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, kaum in der Küche, merkte meine Mutter an meinem Gesichtsausdruck und meiner Haltung, dass etwas passiert sein muss. Die Besorgnis war ihr ins Gesicht geschrieben. „Paul, was ist passiert? Was hat der Arzt gesagt?“, fragte sie mich. sollte ich ihr jetzt die Wahrheit sagen? Was war nun mit der Reise? „Er hat gesagt..." „ Was hat er gesagt ?! " , unterbrach sie mich. „ Er hat gesagt , dass ich einen Tumor in der linken Gehirnhälfte habe ..." , erzählte ich ihr. Von der Therapie, die ich brauche, um wieder gesund zu werden, erzählte ich ihr nichts. Meine Mutter war so geschockt, dass sie sich erst einmal setzen musste. „ Mutter , mir geht es gut , du brauchst dich nicht zu sorgen " , versuchte ich sie zu beruhigen. sie erzählte mir, dass ich die geplante Reise vergessen könne und dass ich ab sofort zu Hause bliebe. Das Übliche, was Mütter so sagen. „ Mutter , das geht schon ! Ich schaffe das. Wir haben schon alles geplant und gebucht. Wir können das nicht alles hinschmeißen ! Wenn du dir solche Sorgen machst , dann flieg mit mir und begleite mich " , bot ich ihr an. Sie wollte eine Zeit lang alleine sein und darüber nachdenken. Am nächsten Morgen, beim Frühstück, sprach sie mich noch mal drauf an und erzählte mir, dass sie nachgedacht habe und dass sie zu dem Entschluss gekommen ist, dass sie mit mir fliege nur unter der Bedingung, dass wir die Reise sofort abbrechen, wenn etwas passiert. Der Reise stand also nichts mehr im Wege…



 

1980

 

Als Mama und ich dann alles notwendige für die Weltreise vorbereitet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Start unserer Reise. Polen war ein schönes Land, wir hatten acht Tage dort eingeplant bevor wir uns auf den Weg in die Ukraine machen wollten. Wir besichtigten einige schöne Plätze und bekamen fast gar nichts mehr aus unserer Heimat mit. Es freute mich, da ich nur an die Zeit mit meiner Mutter denken könnte und den ganzen Stress rund um meinen Tumor vergessen konnte. Ich kam mir wie Isoliert vor. Bis die Nachricht durchkam, das Helmut Kohl zum neuen Bundeskanzler gewählt wurde. Mein Interesse an der Politik war zu diesem Zeitpunkt gleich null, von daher lies ich mich durch dieses Ereignis auch nicht aus meinem „Reiseflow“ bringen. Doch dann war unsere Zeit in Polen auch schon wieder um. Die vier Tage in der Ukraine vergingen sehr schnell und die Autofahrt quer durch Russland war auch kürzer als gedacht. Wir hörten Songs der damals aufstrebenden sogenannten „Neuen Deutschen Welle“. Die Lieder waren nicht schlecht, jedoch blieb ich meinen Favoriten wie Michael Jackson und ABBA treu. Doch in Alaska angekommen änderte sich einiges, die Menschen dort waren weniger nett als in den vorherigen Ländern. Zudem plagten mich seit unserer Ankunft dort riesige Kopfschmerzen. Doch ich wollte die Reise unbedingt beenden und meine Mutter erst recht nicht beunruhigen, also sagte ich ihr auch nichts. Im Nachhinein war das ein folgenschwerer Fehler. Als wir zwei Tage später nach dem Frühstück aufstehen wollten klappte ich zusammen. - War mein Tumor geplatzt, war mir nur schwindelig oder hatte ich nur zu wenig gegessen.

 

 

1990


Ich öffnete meine Augen und alles war verschwommen. Ich könnte nur etwas weißes erkennen. Ich malte mir in meinem Kopf schon die schlimmsten Sachen aus bis ich etwas spürte. Jedoch wurde mir dann wieder schwarz vor Augen doch dann wachte ich wieder auf und war vollkommen bei mir. Ich sah mich um und erkannte das ich mich in einem Krankenhaus befinden müsste. Ich könnte mich aber nicht daran erinnern wieso ich hier war. Eine Weile später kam ein Mann in das Zimmer herein - kam wohl grade von draußen - der eine Latzhose , einen Windbreaker und schwarze Combat Boots trug. Er lächelte mir zu und legte sich in das Bett neben mir. Ich war noch sehr müde und da ich sowieso nicht alleine aus meinem Bett kam, schlief ich ein wenig. Als ich dann aufwachte standen meine Mutter und ein Arzt neben mir. Er begann sofort mit mir zu sprechen und sagte mir das ich großes Glück gehabt hätte und das ich froh darüber seien sollte das ich noch lebe. Meine Mutter weinte vor Freude, sie war überglücklich das es mir den Umständen entsprechend gut ging. Jedoch betonte der Arzt das ich noch einige Tage hier bleiben müsste und mich schonen sollte.






Nun kannst du dich anhand der Überschriften für ein Ende der Geschichte entscheiden!

 

2000 - Auf nach Kanada

 


Die Zeit, die ich alleine im Krankenhaus verbrachte, war zum Sterben langweilig. Bis eines Nachmittags plötzlich jemand an die Tür klopfte und ein bekanntes Gesicht den Kopf durch die Tür steckte. Man sah blonde Haare und eine Stimme, die meinen Namen rief. „ Paul ? Bist du hier drin ?",fragte sie ins Zimmer. "Ja , hier im Bett." , antwortete ich. als sie mit einem Strauß Blumen und eine Tafel Schokolade in meinem Zimmer stand, erkannte ich sie wieder. Es war Marie. Das Mädchen mit dem ich als kleines Kind viel Zeit verbrachte. Das Mädchen in das ich mich unsterblich verliebte. „Paul , wie geht es dir ? " , erkundigte sie sich und stellte die Blumen auf den Tisch. ich erklärte ihr, was passiert war und was ich vor gehabt hätte. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und die doch so langweilige Zeit verging wie im Flug mit ihr. Es fühlte sich an wie in den alten Zeiten. Ich hörte ihr so gerne zu wenn sie redete und ich verliebte mich immer wieder in ihre Augen. Sie kam auch die nächsten Tage immer wieder, dachte mir Süßes und unterhielt sich mit mir. die Woche verging so schnell mit ihr. Am Ende der Woche kam der Arzt in mein Zimmer und teilte mir mit, dass alles in Ordnung sei und dass ich morgen gehen können. auch als der Arzt da war, war Marie dabei. Marie kam den nächsten Tag wieder und packte mit mir meine Sachen und brachte mich zum Flughafen. ich war sehr überrascht und dann sagte sie mir, sie hätte eine Überraschung für mich. Sie sagte, dass sie von nun an mit mir fliegen würde.  Also : Auf nach Kanada ! Auf dem Weg zum Flughafen und auch im Flughafen begegneten wir vielen Menschen mit diesem schrecklichen Emo Look , der jetzt so Trend war. Am Flughafen angekommen warteten wir nur noch auf unseren Flug ...





2000 – Ein Flug zum vergessen

 


Ich war noch viel zu geschockt von dem was passiert war. Nachdem der Arzt mir alles erzählt hatte. Meine Mutter fing an mir von unserer Weltreise zu erzählen und ich war so begeistert das ich diese unbedingt beenden wollte. Mittlerweile konnte ich mich an alles wieder erinnern und bemerkte schließlich das unser Flug nach Kanada in zwölf Stunden ging. Ich wusste zwar das ich mich noch schonen sollte und das meine Mutter unseren Rückflug nach Deutschland schon gebucht hatte. Doch ich wollte die Weltreise unbedingt beenden. Also versuchte ich meine Mutter davon zu überzeugen das ich fit genug sei um weiter reisen zu können. Es dauerte eine Weile aber schlussendlich lies sie sich überreden und wir packten unsere Sachen zusammen und fuhren zum Flughafen. Unser nächster halt war Kanada. Wir stiegen ins Flugzeug und warteten auf den Start. Wir mussten Neun Stunden lang fliegen, doch kurz nach dem wir die Grenze überquert hatten fing das Flugzeug plötzlich an schrecklich zu wackeln und zu schleudern. Die Fluggäste wurden alle sehr unruhig. Das Schleudern wurde immer doller und das Flugzeug bewegte sich Richtung Boden - ungewollt. Es ging alles so schnell , bis ich plötzlich nur noch schwarz sah.



 

2000 - Alte Bekannte



Die Zeit, die ich alleine im Krankenhaus verbrachte, war zum Sterben langweilig. Bis eines Nachmittags plötzlich jemand an die Tür klopfte und ein bekanntes Gesicht den Kopf durch die Tür steckte. Man sah blonde Haare und eine Stimme, die meinen Namen rief. „ Paul ? Bist du hier drin ?",fragte sie ins Zimmer. "Ja , hier im Bett." , antwortete ich. als sie mit einem Strauß Blumen und eine Tafel Schokolade in meinem Zimmer stand, erkannte ich sie wieder. Es war Marie. Das Mädchen mit dem ich als kleines Kind viel Zeit verbrachte. Das Mädchen in das ich mich unsterblich verliebte. „Paul , wie geht es dir ? " , erkundigte sie sich und stellte die Blumen auf den Tisch. ich erklärte ihr, was passiert war und was ich vor gehabt hätte. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und die doch so langweilige Zeit verging wie im Flug mit ihr. Es fühlte sich an wie in den alten Zeiten. Ich hörte ihr so gerne zu wenn sie redete und ich verliebte mich immer wieder in ihre Augen. Sie kam auch die nächsten Tage immer wieder, dachte mir Süßes und unterhielt sich mit mir. die Woche verging so schnell mit ihr. Am Ende der Woche kam der Arzt in mein Zimmer und teilte mir mit, dass alles in Ordnung sei und dass ich morgen gehen können. auch als der Arzt da war, war Marie dabei. Marie kam den nächsten Tag wieder und packte mit mir meine Sachen und brachte mich zum Flughafen. ich war sehr überrascht und dann sagte sie mir, sie hätte eine Überraschung für mich. Sie sagte, dass sie von nun an mit mir fliegen würde.  Also : Auf nach Kanada !
in Kanada angekommen, suchten wir unser Hotel und legten erst mal unsere Sachen ab. Wir machten eine Stadtführung durch Toronto. Eine wunderschöne Stadt. Wir gingen das erste Mal ins Kino in eine 3D Vorstellung. Klasse !
Wir verbrachten einige Wochen zusammen in Kanada. Bis Marie eines Abends nach Hause kam und mir sagte, dass ich die Augen schließen solle, was ich dann auch tat. Ich hörte ein rascheln und dann nur noch Stille, bis sie mich bat die Augen wieder zu öffnen. Und da stand sie nun: Mit einem Strauß Rosen in der Hand und einem Ring fragte sie mich: „Paul, willst du mich heiraten?“. Ich war so überglücklich, dass ich aufsprang, sie in den Arm nahm und sie küsste ...

 

Geschichte von Moritz und Michelle