New Orleans – New life

13. August 2008

Ich schleppe am Abend den letzten Karton aus dem Haus in unser Auto. Für mich fängt ein neues Leben an. Naja eher gesagt ziehe ich mit meiner Familie von Harrisburg, Pennsylvania nach New Orleans, Louisiana, weil meine Eltern dort die Firma meines Großvaters übernehmen. Mein Großvater ist langsam zu alt dafür und gibt die Firma an meinen Vater weiter. Mein Vater ist somit glaub ich die 3. oder 4. Generation, so richtig hab ich auch keine Ahnung. Ich steige also in das Auto und sitze zwischen unzähligen Kartons. Mein älterer Bruder Sam fährt als erstes. Fast 18 Stunden müssen wir fahren, wenn wir keine Stops einlegen und so wie ich meine Familie kenne weiß ich, dass wir mehrere Stops machen. Also rechne ich mit fast 23 Stunden Fahrt. Wir fahren los und ich sehe das Haus von Nathalie, meiner Besten Freundin. Einige Erinnerungen kommen hoch. Sie und ich auf der Schaukel in ihrem Garten. Ich flog runter und schrammte mir mein Knie oder die Erinnerung, als wir im Wohnzimmer eine Höhle aus Kissen bauten. Am ersten Ferientag hat sie eine Abschiedsfeier für mich organisiert. Sie lud wirklich jede einzelne Person ein, die ich kannte. Es war ein unvergesslicher Tag. Ich langweile mich schon nach 10 Minuten Fahrt und nehme meinen neuen Nintendo DSi aus meinem Rucksack. Die Vorstellung, dass ich mich noch 23 Stunden langweilen muss, macht mich fertig. Ein paar Stunden vergingen und ich denke gerade über die Zukunft nach oder vielmehr über das kommende Schuljahr. Nach den Ferien bin ich schon ein Senior also weder ein Freshmen, ein Sophomore oder ein ein Junior. Das Problem für mich ist aber, dass ich neue Kontakte knüpfen musste... Ich war schon immer schlecht im Kontakte knüpfen.

15. August 2008

Endlich sind wir am Haus angekommen. Mein Vater schließt die Tür auf und steht für drei Minuten im Türrahmen. Ich stoße ihn leicht ins Haus rein und bewundere unser neues Haus. Ein großer Eingangsbereich ist vor mir. Ich gehe durch das Haus und vergesse dabei meiner Familie mit den Kartons zu helfen. Als ich helfen will, sind die Autos schon leer und ich gehe wieder rein. Alle sind beschäftigt Kartons und Kisten auszuräumen. Ich gehe deshalb nach oben in mein Zimmer. Die erste Nacht im neuen Haus. Ich lege mich auf die Matratze, welche ich vorübergehend als Bett nutze und schlafe in Sekunden ein.

25. August 2008

Ich stehe vor meinem eingeräumten und dekorierten Zimmer. Ich bin stolz auf mich, da ich mein Zimmer alleine gestrichen und eingeräumt habe. Meine Mutter ruft mich zum Essen runter und ich gehe die Treppe runter zum Esstisch. Ein typisches „Turner Gericht“ steht auf dem Tisch. Barbecue Spare Ribs mit Guacamole und Käse-Quesadilla. Meine Familie und ich reden über viele Themen, wie Arbeit, Autos, Restaurants in der Nähe und Läden. Plötzlich viel das Thema „Schule“. Ich

verschlucke mich fast am meinem Essen. In zwei Tagen fängt die Schule wieder an. In zwei Tagen werde ich neue Menschen sehen, neue Lehrer haben und ein neues Schulleben anfangen müssen. Als wir fertig sind gehe ich schnell nach oben und versuche mich mit Netflix zu beruhigen, was glücklicherweise half. Mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Nathalie, in der es nur darum ging, dass sie jetzt endlich den Film „Mamma Mia!“ geguckt hat und wie sehr sie sich wieder auf die Schule freut. Ich legte mein Handy weg ohne ihr zu antworten. Das Wetter ist schön und ich beschließe raus in die Sonne zu gehen. Meine Schuhe greife ich mir mit einer Hand, ziehe sie schnell an und laufe zur Tür. Doch im selben Moment klingelte es an der Tür. Mit einer hastigen Bewegung riss ich diese auf und vor mir stehen ein Mann und eine Frau, beide sind wahrscheinlich in demselben Alter wie meine Eltern. Hinter ihnen steht ein Junge, vielleicht so in meinem Alter und lächelt leicht. Sie übergeben mir eine Vase mit Blumen und reden davon, wie schön es hier sei und wie herzlich willkommen wir bei ihnen sind. Meine Mutter kommt und freut sich über das Geschenk, welches ich ihr nun gab. Es stellt sich her raus, dass die Familie vor mir die Familie Lewis ist. Die Familie besteht aus Melissa, Rob und David. Melissa schlägt vor, dass mir David die Stadt zeigen kann und meine Mutter währenddessen mit ins Haus der Lewis ́ kann. Meine Mutter stimmt für uns beide zu, ich dachte mir, dass die sicherlich eine Gammelfleischparty schmeißen und gehen mit David die Straße entlang. Er erzählt mir viel über sich, dass er auf die Benjamin Franklin High School geht, Baseball spielt und gerne bei Five Guys isst. Ich erzähle ihm, dass ich ab diesem Schuljahr auch auf die Benjamin Franklin High School gehen werde, da ich erst neu hierhin gezogen bin. Er meinte darauf nur, dass wir beide ja dann Seniors sein und zwinkert mir zu. Wir verloren die Zeit aus den Augen und es war schon 10 p.m. In der Küche von seinem Haus brennt noch Licht und wir sehen, wie unsere Mütter sich unterhalten. David schließt die Tür auf und wir gehen rein. Unsere Mütter begrüßen uns freundlich und wir gehen hoch in Davids Zimmer. Sein Zimmer ist für einen Jungen sehr aufgeräumt und seine Möbel sind weiß, wie die Wand. Ich sehe Pokale vom Baseball, einen Baseballschläger und natürlich einen Baseballhandschuh in der Ecke seines Zimmers. Ich setze mich auf sein Bett und guck mich weiter um und erzähle ihm, dass ich ein eher unwohles Gefühl, was den ersten Schultag angeht, habe. Er meint, dass ich mir keine Sorgen machen muss und alles entspannt angehen lassen soll. Nach einiger Zeit ruft mich meinte Mutter und ich gehe mit ihr nach Hause.

27. August 2008

Mein Wecker klingelt. Es ist 6:30 a.m. Ich drücke ihn aus und gehe runter frühstücken. Meine Familie sitzt schon am Tisch und wartet auf mich. Ich setze mich und esse mein Frühstück. Ich laufe die Treppe hoch und mache mich für die Schule fertig. Um 7.15 a.m. warte ich auf David, damit er mich mit zur Schule fahren kann. An der Schule folge ich David und er zeigt mir so grob wo ich hin muss. Die Schule ist zweimal größer als meine alte. Nach den ersten Stunden Mathe habe ich Pause und setze mich mit Olivia an einen Tisch. Ich kenne sie erst seit der ersten Stunde, aber sie scheint ganz nett zu sein. Sie zeigt mir, nachdem wir gegessen haben, die Schule weiter. Ich sehe Gruppen. Die Beliebten, die Sportler, die Nerds mit ihrer Bildschirmbräune und viele mehr. Die Schule ist

wirklich so groß, dass es mir vorkommt, als wären wir schon zum zehnten Mal an derselben Stelle gewesen. Die letzten Schulstunden ziehen sich so lange. Ich habe zwei Stunden Physik und zwei Stunden Erdkunde. Es klingelt pünktlich um 2 p.m. und ich gehe aus dem Schulgebäude und warte auf David. Nach 15 Minuten war er noch nicht da, doch ich warte weiter. Nach weiteren 15 Minuten gebe ich die Hoffnung auf und rufe meine Mutter an, dass sie mich abholen kommen soll. Zuhause schreibe ich David eine Nachricht, wo er denn war. Er liest es, aber antwortet nicht. Was ein Loser, denke ich mir und fange mit den Hausaufgaben an. Am Abend gucke ich mir noch eine meiner neuen Blu-Rays an, die mein Vater mir gekauft hatte und gehe nochmal auf den Chat mit David, doch er hat immer noch nicht geschrieben. Ich schalte den Fernseher, nachdem der Film zu Ende war, aus und lege mich schlafen.

3. September 2008

Es ist nun eine Woche her, seit David mich ignoriert und nicht auf meine Nachricht antwortet. Ich weiß nicht was ich davon denken soll. Olivia wartet schon auf mich im Matheraum und erzählt mir was ihr gestern passiert ist. Conner hat sie angeschrieben und sie nach einem Date gefragt. Ich freue mich für sie und denke darüber nach, ob David sich nochmal melden würde. Mr. Lee kommt in den Raum und fängt mit dem Unterricht an. Die Stunde geht schnell um und die Pause beginnt. Olivia und ich setzen uns an den Tisch und ich bemerke, dass David am Tisch der Sportler sitzt, was er normalerweise nie macht. Ich sehe wie er in die Richtung von meinem Tisch kommt. Er guckt mich an und ich lächle ihn an, um alles ein bisschen aufzulockern, doch er will gar nicht zu mir. David guckt mich nur verwirrt an und setzt sich zu Brittany. Brittany ist das beliebteste Mädchen, meinte Olivia zu mir. Die Hoffnung auf eine Versöhnung zwischen mir und David gebe ich so langsam auf. Ich seufze und Olivia legt ihren Arm um mich. Sie sagt zu mir, dass er nicht sieht was er verpasst. Er wirft mir nochmal einen komischen Blick zu und dreht sich wieder um. Zuhause schmeiß ich mich auf mein Bett und vergrabe meinen Kopf im Kissen. Meine Gedanken drehen sich nur um David. Was habe ich ihm getan? Ich schaue aus meinem Fenster und kann genau in sein Zimmer gucken. Das Fenster ist offen und er sitzt am Schreibtisch. Ich gehe weg vom Fenster, da ich ihn nicht beobachten will, aber die Gedanken, dass er mich ignoriert bringen mich dazu weiter zugucken. Er dreht sich plötzlich um und sieht mich. Verwirrt steht er auf, knallt das Fenster und zieht die Vorhänge zu. Ich gebe komplett auf. Meine Augen tun weh und ich lege mich in mein Bett.

14. Oktober 2008

Ein weiterer Monat verging und David hat sich immer noch nicht gemeldet. Ich spüre den Hass den er auf mich hat. Ich stelle mir erneut die Frage was ich gemacht habe. In der Schule warte ich auf Olivia, doch als ich den Flur betrete ertönt lautes Gelächter. Alle gucken mich an und lachen, doch wieso? Hab ich Klopapier am Schuh? Oder habe ich einen Zettel am Rücken wo ein blöder Spruch steht? Weder noch. Es stellt sich heraus, dass jemand Bilder von mir während ich schlafe gemacht, gepostet und in der Schule aufgehangen hat. Ich stehe geschockt mit einem Kloß im Hals da. Wer tut sowas? Ich vermute, dass es David ist, der

sowas machen würde. Warum hat er so einen Hass auf mich? Olivia kommt durch die Tür und merkt, dass ich mich unwohl fühle. Sie zieht mich in die Badezimmer und versucht mich zu beruhigen. Sie meint, dass ich lieber nach Hause soll und mich ausruhen soll. Olivia fährt mich also nach Hause. Ich erzähle Sam und meiner Mutter von der Aktion in der Schule und Sam fragt wütend wer sowas asiges macht. Ich antworte, dass ich eine Vermutung habe, dass es David gewesen sei, ich mir aber nicht 100% sicher bin. Meinen Rucksack lasse ich unten als ich die Treppe hoch in mein Zimmer laufe. Ich gucke rüber in Davids Zimmer und sah wie er schläft. Ich könnte eigentlich meine Chance nutzen und ihm das gleiche antun, was er mir angetan hat, aber irgendwas hält mich davon ab. Ich beschließe es nicht zu machen und setze mich an meinen Schreibtisch. Dann kommt mir ein Gedankeneinfall. David kann es nicht gewesen sein, da er heute nicht in der Schule war. Ich denke nach, wer mich sonst so vor der Schule bloßstellen will. Niemand kommt mir in den Sinn. Ich mache mir Nudeln, während es an der Tür klingelt. Ist David an der Tür? Nein, nur der Postbote mit einem Paket. Einem Paket für Sam.

25. November 2008

Noch ein Monat Funkstille. Ich suche die Fehler bei mir. Vielleicht bin ich komisch für ihn. Fragen über Fragen, die nicht beantwortet werden können. Die Bilder von mir beim Schlafen wurden zum vierten Mal aufgehängt und ich weiß immer noch nicht wer es ist. Ich reiße die Bilder von den Schließfächern ab und schmeiße sie in den Papierkorb. David sieht mich dabei und guckt mich in der Schule mit einem komischen Blick an. Ich sehe ein Plakat auf dem schwarzen Brett hängen. Ein Winterball. Nächsten Monat. Auf meiner alten Schule hatten wir keine Ballabende. Das wäre mein erster. Ich frage Olivia, ob wir zum Winterball gehen und sie antwortet, dass sie da nicht hin möchte, da nur coole Schüler da sind und sie anscheinend nicht cool genug dafür ist. Ich konnte sie nach einer langen Diskussion dazu überreden mit mir zum Ball zu gehen. Nach dem Unterricht gehen Olivia und ich in die Stadt und gucken nach Kleidern. Es dauert zwar noch eine Weile bis der Ball ist, aber wir wollen gut vorbereitet sein. Olivia findet ein dunkelrotes Kleid mit Strass, ich aber finde keins. Nach drei Stunden habe ich endlich ein Kleid gefunden. Ein schwarzes mit einem Schlitz für das linke Bein. Ich kaufe das Kleid und Olivia fährt mich nach Hause. Dort erzähle ich meiner Mutter vom Winterball und zeige ihr mein Kleid. Oben in meinem Zimmer stehe ich mit meinem Kleid vor meinem Spiegel. Mein Handy vibriert. Eine Nachricht von David, in der steht, dass ich wirklich gut in dem Kleid aussehe. Blödmann. Der meldet sich nach fast drei Monaten das erste Mal. Naja ich kann nicht pissig auf ihn sein, keine Ahnung warum. Ich drehe mich zum Fenster und sehe wie er an seinem Fenster steht und rüber guckt. Ich gehe aus meinem Zimmer und ziehe mich im Bad um. Zurück im Zimmer war David nicht mehr am Fenster und ich lege mich in mein Bett.

18. Dezember 2008

Morgen ist der Winterball. David und ich haben wieder einigermaßen Kontakt. Er hat sich entschuldigt und meinte, dass Brittany gesagt hat, dass ich voll gaga sei und er deshalb den Kontakt mit mir gemieden hat. Sie hat also Lügen verbreitet. Die Bilder von mir beim Schlafen hat sie auch gemacht, nämlich aus Davids

Zimmer, als die beiden sich für eine Präsentation getroffen haben. Ich verzeihe ihm und sitze jetzt bei ihm im Zimmer. Ich frage ihn was er morgen so macht. Er meint er geht zum Winterball. Er fügt hinzu, dass Brittany unbedingt mit ihm zum Ball gehen will, er aber nicht mit ihr gehen will. Ich lachte. Er wusste, dass ich morgen auch auf dem Ball bin und fragte mich ob ich mit ihm gehen möchte. Ich nicke und werde rot. Er zog mich näher zu sich. Ich spüre seinen Atem. Er küsst mich. Ich bin geschockt, aber genieße den Kuss dennoch. Mein Handy unterbricht uns. Olivia ruft an. Ich gehe ran und sie schrie förmlich ins Handy, dass Conner sie gefragt hat ob sie mit ihm zum Ball gehen möchte. Ich lache und meine, dass ich mit David zum Ball gehe. Sie war sprachlos, hinterfragte dies jedoch nicht. 19. Dezember 2008

Heute ist der Ball und ich ziehe mir gerade meine Schuhe an als es klingelt. Es ist David und er sieht nicht schlecht aus. Sein Blick verrät mir, dass ihm mein Outfit gefällt. Olivia und Conner kommen mit einer Limousine vorbei und sammeln uns ein. Angekommen an der Schule sehe ich wie die Leute David und mich anglotzen. Die Sporthalle ist geschmückt. Ballons hängen von der Decke und liegen auf dem Boden. Die Halle ist gedimmt und es läuft Musik, wie Hip Hop, Rap oder Pop. Brittany sieht uns und kommt geschockt und wütende auf uns zu. Doch David und ich gehen einfach weiter. Wir tanzen, trinken Birnenpunsch und genießen den Abend. Eine Durchsage kommt, dass nun die Winterballkönigin und der Winterballkönig gekrönt werden. Die Stimmt liest vor, dass die Königin mit einer Stimme Unterschied gewonnen hat. Ein Trommelwirbel ertönt und ich höre meinen Namen. Die Menge dreht sich zu mir und ich stehe ratlos da. Olivia schiebt mich zur Bühne und ich werde gekrönt. Ich kann es nicht fassen. Ich bin Winterballkönigin. Ein weiterer Trommelwirbel ertönt und David wird aufgerufen. Wir beide sind das Winterballkönigspaar. Wir stehen beide mit unseren Kronen auf der Bühne und man hört wie sich Brittany aufregt, doch das ist mir egal. David guckt mich an und küsst mich vor der Menge. Alle sind schockiert. Er küsst mich erneut und gibt bekannt, dass das Königspaar jetzt offiziell ein Paar ist. Wir tanzen weiter und gehen nach der Feier zu David. Wir beide sitzen auf seinem Bett. Er zieht seine Jacke aus und ich meine Schuhe. Ich lege mich in sein Bett und schlafe ein.

20. Dezember 2008

 

Ich wache neben David auf. Ich habe eine Jogginghose und einen Pullover von ihm an. Ich denke über den gestrigen Abend nach und realisiere, dass wir das Königspaar sind. Ich kuschelte mich näher an David ran. Dieses Jahr war richtig geil.

 

 

Geschichte von Mia